Die Grundsätze der SP

Die Grundsätze der SP

Prinzipien der Weltpfadfinderbewegung

Verantwortung gegenüber Gott – „Duty to God“
Als Mitglieder der Südtiroler Pfadfinderschaft halten wir an den Grundsätzen des christlichen Glaubens fest. Wir handeln aus der Verantwortung, die sich aus unserem Glauben an Gott ergibt.

Verantwortung gegenüber anderen – „Duty to Others“
Als Mitglieder der Südtiroler Pfadfinderschaft leisten wir einen Beitrag zur Mitgestaltung der lokalen, nationalen und internationalen Gemeinschaft.

Verantwortung gegenüber sich selbst – „Duty to Self“
Als Mitglieder der Südtiroler Pfadfinderschaft nehmen wir den Schutz und die Weiterentwicklung der eigenen Person bewusst in die Hand.

Die Pfadfinder*innengesetze

Gegenüber sich und anderen verantwortlich zu leben und Gesellschaft mitzugestalten, bedeutet, klare Orientierungspunkte für das eigene und das Handeln der Gruppenmitglieder zu haben. Das Gesetz der Pfadfinderinnen und Pfadfinder beschreibt Regeln, an die sich alle Mitglieder des Verbandes aus eigener Überzeugung halten:

Als Pfadfinder*in …
1. … kann man auf meine Ehre bauen.
2. … suche ich den Weg zum Glauben und lebe in der Gemeinschaft.
3. … bin ich treu und hilfsbereit.
4. … bemühe ich mich, andere – auch über Grenzen hinweg – zu verstehen.
5. … lebe ich einfach und schütze die Natur.
6. … bilde ich mir eine eigene Meinung.
7. … setze ich meine Fähigkeiten ein.
8. … mache ich nichts halb.
9. … bin ich lebensfroh und gebe in Schwierigkeiten nicht auf.
10. … habe ich Achtung vor mir selbst und vor anderen.

Die Leitlinien

Leben unter die Lupe nehmen…
heißt, Gelegenheit bekommen, die nähere Umgebung wahrzunehmen und zu entdecken und lernen, sich in dieser zurechtzufinden. Alles kritisch zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Als Pfadfinder gehe ich mit wachen und kritischen Augen durch die Welt und entwickle eine eigene Meinung, für die ich gerade stehe.
Wir Pfadfinder erforschen die Welt mit wachen Augen, bilden uns eine eigene Meinung und bringen diese auch ein. Es geht uns um die kritische Auseinandersetzung mit uns selbst und der Umwelt, in der wir leben. In der Diskussion mit anderen respektieren wir deren Argumente, hinterfragen diese und suchen nach gemeinsamen Lösungsmöglichkeiten. Dabei treffen wir nicht nur selbst, sondern auch als Gruppe Entscheidungen, zu denen wir auch stehen. Aus gemachten Erfahrungen lernen wir für das weitere Leben.

Leben in und mit der Natur
heißt, erleben, dass wir Teil einer ganzheitlichen Natur sind, die es zu erfahren und zu erforschen gilt, um sich darin zurechtfinden und richtig verhalten zu können, ohne ihr zu schaden.
Als Pfadfinder lebe ich einfach und umweltbewusst.
Engagement für die Umwelt bedeutet für uns Pfadfinder Mitverantwortung für die Zukunft:
„Wir haben unsere Welt nur von unseren Nachkommen geliehen“ und versuchen diese ein kleines bisschen besser zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.
Pfadfinderische Erziehung entfaltet sich im unmittelbaren Umgang mit der Natur, wodurch diese näher kennen und schätzen gelernt wird.

Leben aus dem Glauben
heißt, erfahren, dass Spiritualität auch zum Dasein als Pfadfinder und Mensch gehört. Gemeinsam Glauben erleben und feiern. Einen Bezug zu den Pfadfinderpatronen herstellen können. An Festen und Feiern der Glaubensgemeinde teilnehmen.
Als Pfadfinder stehe ich zu meiner Herkunft und meinem Glauben.
In der Südtiroler Pfadfinderschaft werden Möglichkeiten geboten, Glauben zu erfahren und diesen aktiv zu leben; Leiterinnen und Leiter helfen dabei, sich mit Glaubensfragen auseinander zu setzen und Antworten zu finden. Gemeinsam suchen wir in der Gruppe Möglichkeiten, Glauben zeitgemäß und altersgerecht zu entdecken und zu leben. Dabei erfahren wir Unterstützung von Kuratinnen und Kuraten.
In der Erziehung stellen die christlichen Werte die Leitplanken unserer Arbeit dar. Gleichzeitig sind wir offen für alle Menschen, die sich mit den Grundlagen des Verbandes identifizieren.

Leben als Freunde
heißt, lernen, sich in eine Gruppe von Gleichaltrigen einzufügen und aktiv einzubringen, sich an vereinbarte Regeln zu halten und Eigenverantwortung in dieser zu übernehmen. Lernen, dies auch außerhalb der Kleingruppe zu leben.
Als Pfadfinder bin ich höflich und helfe da, wo es notwendig ist.
Pfadfinder sind eingebunden in ein soziales Netz. Dadurch sind sie aufgefordert, verantwortlich gegenüber sich selbst und anderen zu leben und zu handeln. Wir gestalten die Gesellschaft, in der wir leben, aktiv mit. Wir achten die Würde des anderen, wachsen mit den anderen an unseren Aufgaben und leisten so einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben mit den Menschen in unserer Umgebung. Wir sind offen gegenüber Menschen mit besonderen Bedürfnissen und binden sie in unsere Arbeit ein.

Leben im Abenteuer
heißt, Rahmen bieten, in denen grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt, angewandt und anderen weitervermittelt werden können (Karten lesen, Kochen, Umgang mit Werkzeug, Knoten …). Möglichkeit geben, gemeinsam ein Abenteuer zu wagen, den Mut haben, sich darauf einzulassen.
Als Pfadfinder setze ich meine Fähigkeiten, so gut ich kann, ein und gebe in Schwierigkeiten nicht auf.
Pfadfinder erlernen grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten, wenden diese an und können sie anderen weitergeben.
Sie nehmen Herausforderungen an und setzen dort ihre Fähigkeiten ein. So haben sie den Mut gemeinsame Abenteuer zu wagen. Gemeinsam bestandene Erlebnisse sind Erfahrungen, die ihnen Neues lehren und sie in ihrer weiteren Entwicklung stärken.

Leben aktiv gestalten
heißt, Möglichkeiten finden, sich selbst darstellen zu können, Kreativität und Fantasie ausleben zu können, sich selbst kennen zu lernen und sich zu hinterfragen, Gefühle zu erkennen, zu bewältigen und zu verbalisieren.
Als Pfadfinder habe ich Achtung vor mir selbst und vor anderen.
Pfadfinder erfahren Möglichkeiten, sich auch mit einfachen Mitteln kreativ auszudrücken. Sie legen gemeinsame Interessen und Ziele fest, die sie als Gruppe umsetzen und versuchen zu erreichen. Jeder einzelne Pfadfinder ist mitverantwortlich für die Entwicklung und Tätigkeit des Verbandes. Die SP fördert die Zusammenarbeit

Leben in einer Welt
heißt, wissen, wie die Pfadfinderbewegung zum einen weltweit, zum anderen auf lokaler, überschaubarer Ebene entstanden ist und wie sie sich bis heute entwickelt hat. den Kontakt zu anderen, auch über Grenzen (Landesgrenze, Sprache, Hautfarbe, Religion) hinweg, zu suchen. Andere Kulturen und Lebensformen kennen und akzeptieren lernen.
Als Pfadfinder begegne ich allen Menschen mit Respekt und habe alle Pfadfinder/innen als Geschwister.
Auf der ganzen Welt gibt es Pfadfinder, mit denen wir durch unsere grundlegenden Prinzipien verbunden sind. Diese Internationalität lässt uns über Unterschiede in Kultur, Religion, Hautfarbe und Weltanschauung hinwegsehen. Wir sehen uns in besonderer Weise zum Dienst für den Frieden verpflichtet. Durch tätige Solidarität werden wir uns unserer Mitverantwortung bewusst und leisten einen Beitrag für eine gerechtere Welt.

Leben in Achtung vor mir selbst
heißt, Bewusstsein für den eigenen Körper zu entwickeln und verantwortungsvoll mit diesem umzugehen, eine gesunde nachhaltige Lebensweise zu führen, die eigenen Grenzen kennen zu lernen und diese einzufordern die eigene Geschlechtsidentität zu entdecken und zu entwickeln.
Als Pfadfinder*in achte ich auf meinen Körper und Geist, nehme Entwicklungen bewusst an und schätze mich in meiner Einzigartigkeit.
Der Pfadfinder setzt sich altersgerecht mit der Entwicklung seines Körpers und Geistes auseinander. Er erlebt und erfährt seine Grenzen und versucht über diese hinaus zu wachsen. Er erkennt seinen Selbstwert, fördert seine Stärken und lernt mit seinen Schwächen umzugehen. Er entwickelt ein Gespür für eine angemessene Nähe und Distanz. Der Pfadfinder setzt sich mit einer gesunden Lebensweise auseinander und entwickelt einen verantwortungsvollen Umgang mit seinem Körper.

Pfadfinder*innengebet

Herr Jesus Christus! Du hast gesagt: „Seid bereit!“ Dieses Wort ist mein Wahlspruch. „Allzeit bereit“ will ich sein und nach deinem Beispiel handeln: wahr im Reden, verlässlich im Tun. Zu deiner Kirche will ich halten und allen Menschen Bruder*Schwester sein: bereit zum Verzeihen, selbstlos im Helfen, geduldig, wenn es schwierig wird. Zeige mir meinen Weg und begleite mich auf dem Pfad, der zum Leben führt. Dir will ich folgen und mein Bestes tun. Hilf mir dazu und segne mich. Amen.